Neues von Nilgans und Co

27. Mai 2025

Bericht aus der Veranstaltung

Vergangenen Freitag lud der Verein „Profil Hirschhorn“ zu einer Infoveranstaltung über invasive Tier- und Pflanzenarten im Neckartal. An die 70 Zuhörer*innen kamen aus Hirschhorn und seiner näheren und weiteren Umgebung und erlebten einen kurzweiligen und informativen Abend.

Die stetig steigende Population und die ungehinderte Ausbreitung invasiver Tier- und Pflanzenarten, sowie die damit verbundenen Einschränkungen und Gefahren beunruhigen viele Bewohner*innen Hirschhorns. So war es längst an der Zeit, die Bevölkerung fachkundig in einer Podiumsdiskussion zu informieren und in ein Gespräch mit Fachleuten einzutreten. 

Das Podium war mit drei Expert*innen hervorragend besetzt: Frau Prof. Dr. Lissy Jäkel, Biologin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Frau Luisa Wissutschek, Wildtierbeauftragte der Stadt Heidelberg und Herr Dr. Karl-Friedrich Raqué, Naturschutzbeauftragter, ebenfalls Stadt Heidelberg. Die Moderation wurde von Herrn Prof. Dr. Christian Minuth (Profil Hirschhorn) übernommen. 

Auch wenn von invasiven Arten gesprochen wird und man bei dem Wort ‚Invasion‘ ja eher an ein massives, aggressives und fast kriegerisches Eindringen in einen Lebensraum denkt, sind diese Tiere und Pflanzen auf eher friedlichem Wege als blinde Passagiere aus Übersee oder durch den Import durch Menschen und gedankenloses Auswildern bei uns eingewandert. Viele der unzähligen Tier- und Pflanzenarten, die in einer europaweit gültigen Liste aufgeführt werden, sind uns wenig oder gar nicht bekannt. Wir wissen häufig nicht, was wir beispielsweise aus einem Baumarkt mit nach Hause nehmen oder in den Garten aussetzen. Zu den bekannteren und in den Medien häufig diskutierten invasiven Arten zählen unter anderem die Nilgans, der Waschbär, die asiatische Hornisse, die Tigermücke, das amerikanische Eichhörnchen, aber auch diverse Pflanzenarten, wie das drüsige Springkraut oder der Knöterich und viele andere mehr.



Zu Beginn der Veranstaltung konnte Frau Prof. Dr. Jäkel in ihrem Einleitungsreferat anhand zahlreicher mitgebrachter Exemplare aus der Tier- und Pflanzenwelt sehr lebendig und humorvoll zeigen, dass wir viele Pflanzenarten für heimisch halten, obwohl auch sie eingewandert sind. Ebenfalls empfänden wir bestimmte Tiere als niedlich, obwohl diese eigentlich nicht bei uns heimisch seien und Gefahren für die Fauna und Flora darstellen. Ihre sehr zuschauerfreundlichen Darstellungen fasste sie in dem Satz zusammen: „Wir sollten unbedingt schauen, was wir in die Natur ausbringen.“

Im Anschluss daran stellten die beiden Mitarbeiter*innen der Stadt Heidelberg ihre wissenschaftlich untermauerten Beobachtungen der Gänse- und Waschbärenpopulationen im Neckarraum dar. So kann im Raum Heidelberg, nach umfangreichen juristischen Abwägungen, in Gelege von Nil- und Kanadagänsen eingegriffen werden, indem eine bestimmte Anzahl von Eiern unfruchtbar gemacht wird, was zu einer deutlichen Abnahme der Population geführt hat. Dies sei allerdings ein steiniger, langer Weg, bemerkte Raqué, und musste sogar auch von Drohanrufen berichten.

Was den Waschbären angeht, der sich entsprechend dem für ihn interessanten Futterangebot massiv ausbreiten kann, ist es durch Fallenjagd und abschließender Tötung möglich, deren Anzahl ein wenig zu reduzieren. Ein völliges Verschwinden dieses problematischen Tieres, das sich in ganz Deutschland endemisch ausgebreitet hat, ist nicht mehr zu erreichen. 

Präsentation Neozoen in Heidelberg

Abschließend wurden aus dem Publikum noch engagierte Fragen von Betroffenen gestellt. Dabei konnten zwei Vertreterinnen des Forstamtes über ihre Arbeit berichten und auch noch einmal das Problem der Bejagung darstellen. Es wurde zudem über die schädlichen Auswirkungen der Gänse am Neckarufer und auch die Lärmbelästigung durch diese Tiere geklagt. Als eventuell mögliche Lösung für das massive Auftreten der Gänse wurde der Bau eines Zaunes, direkt am Neckarufer, erwähnt, der die Tiere beim Abflug in das rettende Wasser hindere. Als Folge dieser Maßnahme würden sie dann dieses Real meiden.


Allerdings konnten im Zuge dieser ersten Informationsveranstaltung nur erste Ansätze zur Lösung der vielfältigen Probleme aufgezeigt werden, mit denen andere Städte und Landkreise in Deutschland in gleichem Maße zu kämpfen haben. Es ist in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, dass in Hirschhorn ein absolutes Fütterungsverbot der Gänse besteht, und jede Bürgerin und jeder Bürger im eigenen Interesse auch jegliche Nahrungsmittel entfernen sollte, an denen sich der Waschbär nachts gütlich tun könnte, um ihn dadurch zu vergrämen.

Wie so oft zeigte sich auch hier, im Bereich der invasiven Tier- und Pflanzenarten, dass eine differenzierte Betrachtung nötig ist, und es eben keine einfachen, schnellen Lösungen gibt. Alle Fachvertreter*innen betonten am Ende der Veranstaltung ihre Bereitschaft, zu weiteren Treffen nach Hirschhorn zu kommen, und wurden mit einem freundlichen Applaus verabschiedet.

Das Thema wird uns weiterhin beschäftigen. Weitere Informationen bietet auch das Bundesamt für Naturschutz im Internet.

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
von Reinhard Mühlbauer 27. Oktober 2025
Es zeigte sich, dass die Gänse zunehmend den Zaun nicht mehr als Hindernis betrachten. Wir führen dies hauptsächlich darauf zurück, dass die jungen Gänse nun ausgewachsen sind und auch auf dem Land starten und landen. Deshalb haben wir mit der Ankündigung des kleinen Hochwassers den Zaun abgebaut und eingelagert. Unser Plan ist es, im Frühjahr wenn die Gänse brüten den Zaun wieder aufzubauen. Mit den Küken und dann auch in der Mauser wird der Zaun besser wirken.
von websitebuilder 18. Oktober 2025
Herbst 2025 Seit Sommer gibt unser Landrat Engelhard ein monatliches Update des Stands der Baustelle auf Instagram ab. Unter Chriswe72 sind die Statements zu finden
von Reinhard Mühlbauer 4. August 2025
Vandalismus oder Unachtsamkeit Leider ist unsere bewegliche Sperre an der Slipanlage im Neckar gelandet. Ein Teil ist in Lanzenbach angeschwemmt worden, der Rest ist verschwunden. Da zunächst nur zwei Teile weg waren und das dritte noch oben an der Slipanlage stand, sieht das Ganze nach Absicht aus. Schade! . Wir müssen davon ausgehen, dass dieses Schicksal auch einem Neubau bevorstehen würde und lassen die Lücke zunächst offen. (08.08.2025)
von Reinhard Mühlbauer 25. Juli 2025
Ein Antrag von Profil vom März 2023 hat ein vorläufig positives Ergebnis gebracht. Im März 2023 stellte Profil den Antrag bei der alten Schule in Langenthal nicht blindlings die alte Ölheizung zu erneuern, sondern eine zukunftsgewandte nachhaltige Lösung zu suchen und dazu einen Energieberater zu beauftragen. Nach heftigen Diskussionen wurde der Antrg einstimmig angenommen. Die beauftragte Energieberaterin Frau Thomson hatte ihren Sanierungsfahrplan vom Februar 2024 vorgestellt. Der Sanierungsfahrplan sieht in der von ihr bevorzugten Variante Maßnahmen zur Dämmung und einen Ersatz der Ölheizung durch eine Wärmepumpe vor. Daraufhin wurden 250 t€ in den Investitionshaushalt für 2024 eingestellt aber aufgrund von Bedenken der anderen Fraktionen mit einem Sperrvermerk versehen. Diese Daten wurden auch in den Haushalt 2025 übernommen. Zur Aufhebung des Sperrvermerks wurde ein erster Versuch in der Mairunde unternommen, aber wegen Terminproblemen in die Julirunde verschoben. Am 24.7.25 war es so weit. Frau Thomson trug die aktuelle Fortschreibung ihres Planes vor. Nach teils hitziger Diskussion im kleinklein hat auch die CDU ihre Bedenken gegen eine nachhaltige Renovierung und Einbau einer Wärmepumpenanlage zur Heizung des Gebäudes aufgegeben. Einstimmig wurden 125 t€ aus dem Investitionsprojekt freigegeben und der Magistrat beauftragt Angebote für Heizung und Dämmung derjenigen Gebäudeteile einzuholen, die auch durchgeführt werden können, wenn die Wohnung belegt ist. Die Dämmmaßnahmen für die die Wohnung leer sein muss, wurden erstmal verschoben. Aber die Mittel hierfür sind noch im Haushalt vorhanden.
von Reinhard Mühlbauer 18. Juli 2025
Im ersten Schritt wurde ein Netz vor dem Wohnmobilstellplatz Richtung Fußballplatz aufgestellt, mit der Absicht diesen Teil des Neckarufers für die Gänse zu sperren. Dies wirkte zunächst auch. Mittlerweile marschieren vor allem Nilgänse wieder auf dem Fußballplatz herum. Anscheinend lassen sich Gruppen erwachsener Tiere nicht so leicht davon abhalten zu einem Futterplatz zu kommen und Nilgänse haben weniger Probleme den Zaum zu umgehen als Kanadagänse. Anders sieht dies bei Gänsefamilien mit Küken aus. Die zweite nicht vollständige Sperre sollte auch klären inwieweit die Gänse Umwege zu ihrem Ziel in Kauf nehmen. Da kann man ganz klar sehen, dass eine 50 m breite Sperre keinen Effekt hat. Wir werden jetzt den Zaun verlängern und auch eine abnehmbare Sperre an der Slipanlage aufbauen. Die Sperre sollte früh im Jahr aufgebaut sein, damit die Familien mit Küken sich einen anderen Weg suchen. Außerdem kommen dann die Erwachsenen in die Mauser und können dann gar nicht fliegen.
von Reinhard Mühlbauer 22. Juni 2025
.Vor drei Wochen hatte Profil Hirschhorn eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung zum Thema „Invasive Tier- und Pflanzenarten“ organisiert, in der auch die Errichtung eines Zaunes zur Eindämmung der Gänseplage im ufernahen Stadtgebiet vorgeschlagen wurde. Mitglieder des Vereins setzten diese Maßnahme nun versuchsweise um und stellen am Samstagnachmittag an zwei besonders stark von den Nil- und Kanadagänsen verschmutzen Uferarealen insgesamt rund 100m nicht stromführenden Weidezaun auf, die uns leihweise von der Schäferei Gimber aus Lobenfeld zur Verfügung gestellt wurden. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Gänsen den einfachen Zugang vom Wasser auf die Rasenflächen zu erschweren – und umgekehrt. Solche physischen Barrieren haben sich in anderen Kommunen als wirksames Mittel erwiesen, um das Verhalten der Tiere zu beeinflussen und sie zu einem Ausweichen auf weniger sensible Bereiche zu bewegen. Ob das wirklich funktioniert, wird über die kommenden Wochen beobachtet. Sollte sich diese einfache Methode als erfolgreich erweisen, kann sie auch auf weitere betroffene Flächen ausgeweitet werden. Wie bereits im Rahmen der Veranstaltung deutlich wurde, gibt es keine Patentlösungen. Umso wichtiger sind praktische, lokal angepasste Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern umgesetzt werden können. Profil Hirschhorn dankt allen Mitwirkenden, insbesondere den aktiven Helferinnen und Helfern aus dem Verein sowie dem Schäfereibetrieb für ihr Engagement. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich vor Ort selbst ein Bild zu machen oder Anregungen an den Verein weiterzugeben.
von Reinhard Mühlbauer 6. Mai 2025
Leben mit invasiven Tier- und Pflanzenarten im Neckartal
von Reinhard Mühlbauer 26. März 2025
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Dr. Kleinmann, sehr geehrter Herr Bürgermeister Hölz, sehr geehrte Damen und Herren des Magistrats und der Verwaltung, werte Kollegin und werte Kollegen Stadtverordnete, sehr geehrte Damen und Herren, wieder ist ein Jahr vergangen und ein neuer Haushaltsplan steht zur Verabschiedung an. Wir haben uns durch den Backstein bzw. seine digitale Entsprechung gewühlt und mit unseren Fragen und Nachfragen die Verwaltung beschäftigt. Der Dank unserer Fraktion geht an Herrn Jung und seine Kollegen für ihre Geduld bei der Beantwortung. Leider spiegelt der Haushaltsplan die herausfordernde Lage wider, in der wir uns befinden. Ich spreche nicht von der großen Politik, sondern von konkreten Problemen hier vor Ort , auf die wir leider keinen Einfluss haben, die aber großen Einfluss auf uns haben: Wir haben eine Brückenbaustelle, die von unserem Kreis verantwortet wird. Nur sporadisch ist auf dieser Baustelle Leben zu erkennen. Wie soll das weitergehen? Wir haben ein Schloss, das vom Land Hessen viele Jahre renoviert und restauriert wurde. Aber anscheinend kann kein Pächter gefunden werden, der die Bedingungen, die ihm vorgegeben werden, akzeptiert. Wir haben am Marktplatz eine Ruine stehen, weil der Eigentümer bislang keine wirtschaftlich sinnvolle Verwertung finden kann. Seit Jahrzenten wird ein Radweg zwischen Langenthal und der Kernstadt geplant. Die Flurbereinigungsbehörde avisiert eine mögliche Realisierung immer für das jeweils nächste Jahr. An der Schleuse betreibt EnBW ein Flusskraftwerk , das ganz Hirschhorn mit Strom versorgen könnte, aber es läuft mit einem Viertel seiner Kapazität, weil das Regierungs­präsidium seit mehreren Jahren die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen an den Fischschutz testet. Wie kommt es dazu? In einem intransparenten Behörden­dschungel verbergen sich Fachbehörden, die fernab jeglicher Kontrollinstanz ihre Süppchen kochen. Sie müssen anscheinend weder Güter abwägen, noch scheinen sie jemandem gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Attraktivität und die Wirtschaftskraft unserer Stadt werden geschmälert und wir haben keinerlei Einfluss darauf. Hier muss ich noch einen Blick in Richtung der Medien­vertreter werfen. Eine wichtige Aufgabe der Medien ist es, für Transparenz zu sorgen. Da sehe ich noch Luft nach oben! Vielleicht würde etwas mehr kritische Öffentlichkeit dafür sorgen, dass solche Projekte auch mal ein Ende finden. Auch für unseren Haushaltsplan direkt gibt es Rahmen­bedingungen , die zu beachten sind . Für viele Maßnahmen gibt es Fördermittel . Diese könnten helfen, sind jedoch oft an zahlreiche Zusatz­anforderungen gebunden, die wiederum Kosten verursachen. Versicherungen tragen mit ihren Normen und Vorgaben ebenfalls zur zusätzlichen finanziellen Belastung bei. Ich habe so weit ausgeholt, weil diese ganze Gemengelage auch großen Einfluss auf unseren Haushaltsplan hat. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren ist der aktuell zur Diskussion stehende Plan formell nicht genehmigungsfähig . Vor allem die drei folgenden Jahre 2026-2028 erfüllen nicht die Genehmigungs­kriterien, denn laut dieser Planung wird unser Polster an Finanzierungs­mitteln aufge­braucht. Die zurzeit guten Gewerbesteuererträge werden zu einem großen Teil vom Kreis wieder abgeschöpft, der durch Erhöhung der Umlagen seine eigene Finanzlage verbessert. Als Stadtverordnete können wir die Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen und die Investitionen beeinflussen. Zudem haben wir indirekt über den Stellenplan Möglichkeiten auf die Personalkosten einzuwirken. Laut Plan sollen 4 Millionen für ein Feuerwehrgerätehaus in Langenthal ausgegeben werden, davon 2 Millionen im Planzeitraum 2028. Wir alle wissen, wie wichtig die Feuerwehr ist, neben der Brandvorsorge auch als Faktor im sozialen Umfeld. Aber dieses Projekt ist so nicht finanzierbar. Alle Fraktionen, die Feuerwehr und die Verwaltung müssen zusammenrücken, um das Ziel - ein deutlich kostengünstigeres Feuerwehrhaus - zu erreichen. Dann steht eine halbe Million für die Neugestaltung des Außengeländes des Kindergartens in Langenthal im Plan. Kinder sind unsere Zukunft und wir wünschen uns für sie die beste Betreuung. Aber die Schaffung eines planebenen Außengeländes ist nicht der entscheidende Faktor für einen Kindergarten, Betreuungszeit und -qualität sind wichtiger. Es sollten beim Außengelände diejenigen Maßnahmen durchgeführt werden, die für die Rechtssicherheit notwendig sind. In Abhängigkeit von der weiteren Planung des Feuerwehrgerätehauses wäre auch eine Erweiterung auf diesem Grundstück möglich, da dieses mit dem Kita Grundstück eine gemeinsame Grenze hat. Außerdem sollen laut Plan noch 1,4 Millionen für Feuerwehr­fahrzeuge ausgegeben werden. Da wäre es sehr wichtig, die Beschaffungsmöglichkeiten zu hinterfragen. Es gibt Gebraucht­fahrzeuge, Generalüberholung etc. Denn die Fahrzeuge altern überwiegend durch Herumstehen (Gott sei Dank!). Wir müssen uns aber auch generell fragen, wie wir die Haushalte in Zukunft ausgleichen können. Die Gewerbesteuer und der Anteil an der Einkommensteuer sind unsere größten Einnahmequellen. Die Gewerbesteuer ist ein scheues Reh. Wir haben keinen Einfluss auf die Entscheidungen in den Zentralen der Unternehmen, die in Hirschhorn aktiv sind. Wir können nur indirekt durch günstige Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass das Gewerbe bei uns bleibt. Die Brückenbaustelle ist da nicht hilfreich. Der Anteil an der Einkommensteuer hängt davon ab, dass es uns gelingt, ein günstiges Umfeld für einkommensstarke Familien zu schaffen und zu bewahren und uns nicht nur in ein reines Rentnerdomizil zu entwickeln. Dazu gehörten z.B. auch ein schönes Stadtbild und ein belebtes Schloss . Dies können wir leider auch nur sehr begrenzt beeinflussen. Aber Kindergärten, Spielplätze, Kulturevents, Erholungsflächen und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche sind ebenfalls wichtige Faktoren, bei denen wir als Stadt Gestaltungsmöglichkeiten haben. Diese Möglichkeiten geben wir aus der Hand, wenn wir uns durch die Haushaltsplanung auf Wasser, Abwasser und Feuerwehr reduzieren lassen. Im vorgelegten Haushaltsentwurf sehen wir bei über 3 Millionen jährlichen Ist-Einnahmen aus der Gewerbesteuer einen Planansatz von nur 2 Millionen. Diese pessimistische Annahme trägt auch mit dazu bei, dass die gesamte Planung nicht genehmigungsfähig wird. Eine Erhöhung der Planzahl auf 2,7 Millionen Euro würde uns nach Abzug der Steigerung der Umlagen und unter Berück­sichtigung der Schlüssel­zuweisungen pro Jahr etwa 140-200 tausend Euro planerische Mehr­einnahmen bescheren, denn die Berechnung der Umlagen und Schlüsselzuweisungen erfolgt anhand der Steuerkraft, die durch Mehreinnahmen steigt. Im Bereich der Ausgaben zeigt unser Plan erhebliche Steigerungen. Die Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen steigen z. B. bei den Friedhöfen um fast 60% auf 116 t€ gegenüber der Planung 2024, bei den Positionen, die nicht zu den Gebührenhaushalten zählen (ohne Wasser, Abwasser und Abfall), um knapp 20% auf 2,7 Millionen €. Hier sind Einsparungen möglich, die nur ansatzweise in der Änderungsliste des Magistrats berücksichtigt wurden. Auch die anderen Kostenblöcke sind teilweise stark gestiegen, sind aber nur sehr begrenzt beeinflussbar. Der aktuelle Plan führt dazu, dass alles, was geplant werden könnte, um Hirschhorn lebenswert zu halten, den vermeintlichen Sachzwängen geopfert wird. Was ist mit den großen Plänen und Vorschlägen aus Bürgerversammlung und IGO?  Deshalb fordern wir eine signifikante Senkung der geplanten Kosten bei den Sach- und Dienstleistungen, eine eingehende Beschäftigung mit der Investitionsplanung im Bereich der Feuerwehr und eine Erhöhung der Planzahlen bei der Gewerbesteuer sowie eine Berücksichtigung der Investitionen, die aus der Bürgerbeteiligung resultieren. Die Details der Forderungen stehen in unseren Anträgen zum Haushalt. Speziell im Investitionsbereich ist es einfach, geplante Maßnahmen zurückzustellen oder zeitlich zu strecken, wenn die Finanzdecke tatsächlich zu dünn wird; aber was gar nicht im Plan steht, kann auch unter günstigen Rahmenbedingungen praktisch nicht realisiert werden. Mit der vorgelegten Planung berauben wir uns selbst der Handlungsspielräume, die für eine positive Stadtentwicklung sorgen könnten. Ich bitte alle Kollegen, dies bei der Haushaltsberatung mit zu bedenken. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bernhard Reichert, Fraktionsvorsitzender Profil Hirschhorn Es gilt das gesprochene Wort!
von Reinhard Mühlbauer 30. Juni 2024
Hier listen wir Links zu Websites, die von allgemeinem Interesse sein können. Wie Hessen Mobil, die Hochwasserzentralen, Geoinformationssysteme und andere staatliche Informationszentralen
von websitebuilder 16. Mai 2024
Mai 2024 und wieder ist eine Baustelle fertig.
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